Gespeichert von nearbees am Do., 18.01.2024 - 10:29

Das nearBees 1 x 1 für Bienenschutz und Artenvielfalt

Biene auf Blume

Unsere Natur versetzt uns immer wieder ins Staunen: Von Ameise bis Mammutbaum haben alle lebendigen und nicht-lebendigen Bestandteile ihre Ordnung und unterliegen einem komplexen Zusammenspiel. Dieses geschlossene System besteht seit Jahrmillionen und lief für sehr lange Zeit absolut perfekt - bis der moderne Mensch auf den Plan trat. Mit Monokulturen, Rodungen, Pestiziden & Co. brachten wir die eingespielten Abläufe der Natur aus dem Gleichgewicht: Leider sind es zumeist die kleinsten Lebewesen, die als erstes die Konsequenzen zu spüren bekommen. So mag uns Menschen das Aussterben einer heimischen Pflanzenart zunächst nicht auffallen. Für eine Wildbiene, die sich ausschließlich von deren Nektar und Pollen ernährt, bedeutet es den sicheren Tod.

Erst wenn deren Bestäubungsleistung längerfristig wegfällt, werden die katastrophalen Folgen unseres Handelns auch für uns spürbar. Zum Glück verstehen immer mehr Menschen und Unternehmen, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen und fragen sich, wie sie sich für Artenschutz und Biodiversität engagieren können. Doch wo fängt man am besten an? Mit unserem 1x1 möchten wir Maßnahmen vorstellen, bei denen Bienen und bestäubende Insekten im Mittelpunkt stehen. Sie sind es, die auf der Suche nach Nahrung unsere Pflanzen bestäuben und damit den Grundstein für eine gesunde und vielfältige Natur legen: Bienenschutz ist also immer auch Artenschutz und damit eine großartige Möglichkeit, sich für Biodiversität und Nachhaltigkeit zu engagieren.

Bestäubende Insekten:
Der Grundstein unserer Natur

Inzwischen ist es weithin bekannt, dass fleißige Insekten wie Honigbienen, Schmetterlinge, Wespen & Co. eine essentielle Rolle in unserer Natur spielen. Auf der Suche nach Nahrung bestäuben sie Pflanze für Pflanze und sorgen so nicht nur für deren Erhalt, sondern auch dafür, dass sie Früchte tragen und anderen Lebewesen Nahrung bieten. Ihr unermüdlicher Einsatz ist also wichtigste Voraussetzung für unsere heimische Artenvielfalt. Umso schlimmer ist es, dass es genau die kleinen Bestäuber sind, die unsere unbedachten Eingriffe in die Natur am meisten zu spüren bekommen.

Ihr Lebensraum wird durch Monokulturen, Pestizide und Betonwüsten zerstört. Auch wenn viele dieser Probleme struktureller Natur sind, können private Maßnahmen und Kaufentscheidungen einen relevanten Unterschied machen. So sind es heimische Hobbyimker, die maßgeblich für das Wohlergehen der Honigbienen verantwortlich sind. Entscheidet man sich beim nächsten Honigkauf also für regionale Erzeugnisse, werden heimische Bienenhalter bei ihrem wichtigen Hobby unterstützt. Welche anderen Möglichkeiten Du hast, unsere heimischen Bestäuber zu unterstützen, erfährst Du hier:

Förderung von Bestäubern 

Ein Drittel unserer Lebensmittel ist auf die Fremdbestäubung durch Bienen und andere Insekten angewiesen. Für Hummeln, Schmetterlinge & Co. ist es in den letzten Jahrzehnten jedoch immer schwieriger geworden, ausreichende Nahrungsquellen und geeignete Nistplätze zu finden. Du kannst den fleißigen Insekten ganz einfach unter die Flügel greifen, indem Du für ein ganzjähriges Nahrungsangebot und insektenfreundliche Lebensräume auf Deinem Balkon oder Garten sorgst.

Bienenvölker schaffen

In den vergangenen 100 Jahren hat sich die Anzahl der Bienenvölker hierzulande fast halbiert. Während Imker um die Jahrhundertwende im Schnitt noch knapp 30 Völker betreut haben, sind es heutzutage gerade einmal 6: Mit schwerwiegenden Folgen für unsere Natur - gelten Bienen dank ihrer Bestäubung doch als drittwichtigste Nutztiere Deutschlands! Du kannst helfen: Unterstütze lokale Bienenhalter mit dem Kauf ihres Honigs, werde selbst Imker oder übernimm eine Bienenpatenschaft und sorge so in der Gemeinschaft für ein neues Bienenvolk in der Region.

Eine Gruppe an Bienen krabbelt vor dem Einflugloch

Imker unterstützen

In den vergangenen 100 Jahren hat sich die Zahl der Bienenvölker in Deutschland mehr als halbiert, denn immer weniger Imker halten Bienen über den Eigenbedarf hinaus. Während Imker früher im Schnitt siebzehn Bienenvölker betreut haben, sind es heute gerade einmal sechs. Mit dem Kauf von lokalem Honig beim Imker ums Eck kannst Du ganz einfach und dennoch nachhaltig Bienenhalter unterstützen und dafür sorgen, dass in Deiner Region wieder mehr Imker mehr Bienen halten.

Imker hält ein Glas Honig hoch

Bestäuber fördern

Ob Hummeln, Käfer, Schmetterlinge oder Bienen - natürliche Bestäuber sind essentiell für die Artenvielfalt unserer Natur. Doch sie alle sind von schwindenden Lebensräumen, dem Klimawandel und invasiven Krankheiten bedroht. Du kannst ihnen jedoch ganz einfach unter die Flügel greifen: Sorge in Deiner Nachbarschaft für ein insektenfreundliches Nahrungsangebot, schaffe in Garten oder auf Deinem Balkon Nistplätze und Refugien oder sensibilisiere Dein persönliches Umfeld für die Bedeutung der wichtigen Bestäuber.

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Bienenpatenschaft

Bienenpatenschaft für Alle

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Bedeutung der Bienen

Bedeutung der Bienen

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Zwei Bienen auf der Hand Innenfläche

Engagement für den Einzelnen

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Unsere Natur: Zuhause und Lebensraum zahlreicher Lebewesen

Ebenso wie wir Menschen brauchen auch Tiere und Insekten einen sicheren und artgerechten Ort zum Leben. Natürlich haben die einzelnen Bewohner ganz verschiedene Ansprüche an ihr Zuhause. Doch gibt es einige grundlegende Aspekte, die allen gemein sind: Der Lebensraum muss Schutz vor Feinden oder Störungen bieten, es muss nahegelegene Nahrung geben und es muss ein geeigneter Ort zur Aufzucht des Nachwuchses sein. Leider werden diese artgerechten und ungestörten Lebensräume immer knapper.

Umweltzerstörung, flächendeckende Bebauung, Verschmutzung und mehr machen schutzsuchenden Tieren das Leben schwer. Ohne geeigneten Lebensraum und Nistmöglichkeiten sind sie unmittelbar vom Aussterben bedroht. Darunter leidet das empfindliche Gleichgewicht unserer Ökosysteme - mit weitreichenden Folgen für Natur, Tier und letztlich auch Mensch. Zum Glück kanst Du schon mit einfachen Maßnahmen für bessere oder zusätzliche Lebensräume sorgen - auch ohne eigenen Balkon oder Garten:

Refugien schaffen

Häuser aus Beton und Glas, versiegelte Terrassen und akkurat getrimmte Vorgärten - die Architektur unserer modernen Städte mag schön anzusehen sein. Für die Natur allerdings kommt sie oft einer Katastrophe gleich: Insekten wie Bienen, Hummeln oder Schmetterlinge bietet sich dort keinerlei Lebensraum mehr. Refugien lassen sich jedoch auch im Kleinen im eigenen Garten oder auf dem Balkon schaffen: Vom Totholzhaufen, über ein Sandarium oder ein selbstgemachtes Insektenhotel finden sich vielzählige Möglichkeiten, Insekten eine Zuflucht zu bieten.

Bienenhotel von vorne

Verschmutzung durch Licht reduzieren

Die Verschmutzung unserer Umwelt durch nächtliches Licht, auch Lichtsmog genannt, ist ein recht neues Phänomen. Dies stört nicht nur den Biorhythmus des Menschen, sondern auch den Orientierungssinn von Insekten und schadet darüber hinaus vielen anderen Pflanzen und Tieren. Lichtverschmutzung lässt sich jedoch ganz einfach vermeiden und auch Du kannst einen Beitrag dazu leisten: Verzichte in Deinem Garten auf nächtliche Dauerbeleuchtung und helle, grelle Lichtquellen. So sparst Du Energie und sorgst für eine erholsame Nacht für Mensch und Tier.

Licht mit umherfliegenden Insekten

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Saatgut

Bienenfreundliches Saatgut

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Ein tote Bienenlarve mit Varoamilben daran

Rund ums Bienensterben

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Bienenfreundliche Pflanzen

Bienenfreundliche Pflanzen

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Mensch / Tier / divers: Von Artenreichtum profitieren alle

In Sachen Biodiversität lautet die Devise: Viel hilft viel. Vor allem, wenn dieses “viel” regional, nicht-invasiv und breitgefächert ist. Im Einzelnen bedeutet das, dass unsere Natur so vielseitig und üppig wie möglich bepflanzt werden sollte. Nur so finden heimische Tiere und Insekten ausreichend Nahrung und Lebensraum. Dabei ist es erstmal egal, ob es sich um einen winzigen Balkon, einen üppigen Garten oder einen weitreichenden Stadtpark handelt: Werden Flächen bepflanzt oder neu angelegt, sollte der Nutzen der Pflanzen für heimische Tiere im Vordergrund stehen. Die Optik ist dabei zunächst zweitrangig.

Üppige Wildblumenwiesen und ganzjährig blühende Beete sind aber auch für uns eine Augenweide. Um also biodiverse und damit insektenfreundliche Areale zu schaffen, gilt es zwei Aspekte zu beachten: Zum einen sollten die Pflanzenarten möglichst heimisch sein. Zum anderen ist es wichtig, Bienen und anderen Insekten ein ganzjähriges Nahrungsangebot zu bieten. Demnach sollten Pflanzen gewählt und kombiniert werden, die früh, mitten und spät im Jahr blühen. Wir haben nützliche und preiswerte Tipps zusammengestellt, mit denen jeder - auch Du - zum Schutz der biologischen Vielfalt beitragen kann:

Pflanzenvielfalt erhöhen

Pflanzen haben wichtige Funktionen in unserem Ökosystem. Sie liefern Nahrung, bieten Lebensraum und spielen eine wichtige Rolle in der Klimaregulation. Ohne eine große Pflanzenvielfalt könnten wir auf unserem Planeten schlichtweg nicht existieren. Auch im Kleinen kannst Du in Balkon und Garten für bunte, blühende Vielfalt sorgen und mit alten Sorten oder seltenen, heimischen Pflanzen der Artenarmut von Gartenzentren und Co. entgegentreten.

Biodiversität bewahren

Weltweit erlebt die Biodiversität einen alarmierend schnellen Rückgang - so gelten in Deutschland knapp ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten als vom Aussterben bedroht. Besonders betroffen sind die für unsere Ökosysteme und unsere Lebensqualität immens wichtigen Insekten. Mit naturnah gestalteten Gärten und Balkonen kann jeder Einzelne zum Erhalt der biologischen Vielfalt beitragen: Von heimischen Gehölzen über ein insektenfreundliches Pflanzenangebot bis hin zu Laub und Totholz, das Kleintieren und Insekten als Versteck dienen kann - die Möglichkeiten, die Biodiversität im eigenen Umfeld zu erhalten, sind vielfältig.

Blumenwiese

Invasive Pflanzen bekämpfen

Invasive Pflanzen, auch Neophyten genannt, sind eine Gefahr für unsere Artenvielfalt: Meist als exotische Garten- oder Zimmerpflanzen angeschafft, finden sie irgendwann ihren Weg in die freie Natur. Dort breiten sie sich aus und verdrängen einheimische Arten. Um die Eindringlinge zu bekämpfen, kannst Du das Problem einfach an der Wurzel packen und die gesamte Pflanze ausgraben, sodass sie nicht mehr nachwächst. Andere invasive Arten wie beispielsweise das Indische Springkraut lassen sich durch regelmäßiges Mähen an der Ausbreitung behindern.

Große Anzahl an Springkraut vor einem Wald

Initiativen zum Artenschutz unterstützen

Unter Artenschutz versteht man nicht nur den Schutz einzelner Tier- und Pflanzenarten, sondern auch den Schutz ganzer Lebensräume und Biotope, um die Biodiversität unseres Planeten zu bewahren. Um dieses Mammutprojekt anzugehen, kannst Du verschiedenste Initiativen zum Artenschutz mit einer Spende unterstützen. Gemeinnützige Organisationen wie NABU, WWF, Greenpeace oder die Stiftung Artenschutz teilen ein hehres Ziel - den Erhalt der Artenvielfalt in unserer Natur.

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Ein Feld voller Sonnenblumen

Agroforstwirtschaft

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Erde zwischen den Fingern

Selbstgemachte Samenbomben

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Ganzjährige Futterquellen

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Ökosystem Erde: Eine (un)runde Sache

Wir alle sind von Ökosystemen umgeben. Wald, Wiese, See, Meer oder in ihrer Gesamtheit: Ökosystem Erde. Sie bilden die Grundlage unserer Existenz. In einem ständigen Kreislauf wird innerhalb der Ökosysteme gemeinschaftlich produziert, konsumiert und destruiert. Lebendige und nicht-lebendige Organismen arbeiten Hand in Hand und sorgen für einen fortwährenden, zyklischen Stoffkreislauf. Dieser Kreislauf funktionierte über Jahrmillionen perfekt - bis der Mensch eingriff. Chemie, Rodung, Verschmutzung und Verschwendung: Diese und andere Faktoren stören die sensiblen Ökosysteme und führen im schlimmsten Fall zu deren Kollaps.

Die Folgen solcher Schädigungen sind fatal und bedrohen die Existenz aller Lebewesen - auch uns. Aus diesem Grund ist es von größter Wichtigkeit, bestehende Ökosysteme zu schützen und dafür zu sorgen, dass ihre Kreisläufe weiterhin ungestört funktionieren können. Die förderlichen Maßnahmen sind vielseitig und lassen sich zumeist schnell und einfach umsetzen: So hilft beispielsweise die bewusste Wahl ökologischer Lebensmittel oder nicht-chemischer Pflanzenschutzmittel dabei, unsere Umwelt zu schonen. Wir haben weitere wichtige Maßnahmen und Möglichkeiten zur Bewahrung unserer Ökosysteme zusammengestellt:

Naturbewusst handeln

Klima- und Umweltschutz gehören zu den wichtigsten Themen der Deutschen, doch zwischen dem Bewusstsein und dem tatsächlichen Verhalten herrscht oft eine Kluft. Vom Konsum über Mobilität bis hin zum Ressourcenverbrauch in den eigenen vier Wänden besteht noch viel Raum für naturbewusstes Handeln. Den Energieverbrauch durch Standbygeräte reduzieren, der Lebensmittelverschwendung im eigenen Kühlschrank den Kampf ansagen oder beim nächsten Familienurlaub auf eine Fernreise verzichten - die Möglichkeiten, naturbewusst zu handeln, sind vielfältiger als Du denkst.

Monokulturen verringern

Monokulturen sind für unserer Ökosysteme sehr schädlich: Auf maximalen Ertrag und Profit gezüchtet, sind Monokulturen meist sehr anfällig für Krankheiten und gelangen nur unter großem Einsatz von Düngern und Pestiziden zur Fruchtreife - Insekten bieten sie außerdem nur ein sehr einseitiges Nahrungsangebot. Um Monokulturen entgegenzutreten, kannst Du gezielt Artenreichtum fördernde Anbauformen unterstützen und Deine Lebensmittel aus biologischer oder nachhaltiger Landwirtschaft beziehen.

Großes Grünes Feld

Chemischen Pflanzenschutz vermeiden

Chemische Pflanzenschutzmittel wirken negativ auf Mensch und Umwelt. Das gelegentliche “Spritzen” gegen Läuse und Co. im eigenen Garten und Balkon mag zunächst gering erscheinen, summiert sich jedoch jährlich auf fast 6.000 Tonnen Pestizide aus Privathaushalten. Um die Belastung für unsere Umwelt zu reduzieren, kannst Du im Fall der Fälle auf pflanzliche Alternativen und tierische Helfer zurückgreifen: So lässt sich ein Blattlausbefall beispielsweise auf natürliche Weise mit einem Brennesselsud oder dem Einsatz von Marienkäferlarven in den Griff bekommen.

Tomaten werden gespritzt

Bodenerosion verringern

Gesunde und fruchtbare Böden sind die wichtigste Grundlage für ein intaktes Ökosystem. Falsche Bewirtschaftung und übermäßiger Einsatz von Dünger führen zu Bodenerosion. So werden in Deutschland jährlich rund 25 Millionen Tonnen nährstoffreicher Boden von Wind und Regen abgetragen. Mit robusten Pflanzen und einfachen Maßnahmen zur Förderung des Mikroklimas kannst Du die Bodenqualität maßgeblich beeinflussen und Erosion im Kleinen verhindern.

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