Gespeichert von nearbees am Fr., 13.01.2023 - 10:46

Haltbarkeit von Honig: Kann das flüssige Gold schlecht werden?

Im Volksmund ist Honig ewig haltbar: In zahlreichen Pyramiden wurde er als ägyptische Grabbeigabe gefunden und war auch nach Tausenden von Jahren noch genießbar. Doch kann Honig wirklich nicht schlecht werden oder ist das ein Mythos?

(Fast) Ewig haltbar - Honig richtig aufbewahren

Laut Gesetz braucht auch Honig ein Mindesthaltbarkeitsdatum - das liegt in der Regel bei zwei Jahren. Bei richtiger Lagerung an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort hast Du aber deutlich länger etwas von ihm - wenn Du ihn nicht davor schon aufisst. Seine lange Haltbarkeit hat das flüssige Gold übrigens seiner Zusammensetzung zu verdanken: Durch den hohen Zuckergehalt und den niedrigen Anteil an Wasser können sich Bakterien und andere Mikroorganismen nur schwer vermehren.

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Honig im Küchenschrank

Doch wo lagerst Du Honig am besten? Manch einem kommt vielleicht der Kühlschrank in den Sinn. Aber obwohl es dort dunkel und kalt ist, ist das nicht der beste Ort für Honig. Die niedrigen Temperaturen begünstigen das Auskristallisieren des Honigs. Doch damit noch nicht genug: Im eher feuchten Kühlschranklima kann Honig Feuchtigkeit aus der Luft ziehen - Experten bezeichnen diese Eigenschaft als Hygroskopie. Dem flüssigen Gold kann das aber schnell zum Verhängnis werden, da ein höherer Wassergehalt Gärung begünstigt. Lagere Deinen Honig also lieber in einem dunklen Küchenschrank oder in der Speisekammer

 Blütenbildung, Phasentrennung & Co.: Einflüsse auf die Haltbarkeit von Honig

Gärender Honig und wie Du ihn erkennst

Obwohl Honig die besten Voraussetzungen für ein langes Leben hat, kann es trotzdem sein, dass er schlecht wird. Während Schimmel kein Problem für das flüssige Gold ist, kann Gärung die Qualität aber durchaus beeinflussen. Anzeichen dafür sind beispielsweise Schaum oder kleine Bläschen an der Oberfläche des Honigs. Aber auch ein zunächst süßer, dann säuerlicher Geruch deutet auf eine Gärung hin. Solange er noch süßlich-fruchtig riecht, kannst Du vergorenen Honig übrigens noch essen - manch einem schmeckt das vielleicht sogar besser. Auch zum Süßen von Tee oder zum Backen eignet er sich meist noch gut.

Gärender Honig

Aus eins wird zwei: Phasentrennung bei Honig

Doch wie kommt es zur Gärung? Vielleicht konntest Du bei Deinem Honig schon einmal eine sogenannte Phasentrennung beobachten: Unten siehst Du eine feste, auskristallisierte Masse, oben dagegen eine flüssige Schicht. Das Phänomen tritt auf, wenn die Glukose kristallisiert und nach unten sinkt - in der oberen Schicht bleiben wiederum hauptsächlich Wasser und Fruktose zurück. 

Phasentrennung beim Honig

Für die Entmischung kann es unterschiedliche Gründe geben: Das kann beispielsweise eine zu lange und zu warme Lagerung sein oder ein nicht richtig verschlossener Honigtopf, sodass das flüssige Gold Wasser aus der Luft zieht. Möglicherweise hat der Imker den Honig auch nach dem Schleudern nicht gerührt, bis er vollkommen homogen war. Dem tatsächlichen Ursprung auf die Schliche zu kommen, ist also gar nicht so einfach. 
Die Phasentrennung muss aber nicht bedeuten, dass der Honig verdorben ist. Du kannst ihn einfach wieder verrühren oder die flüssige Schicht abgießen. Grundsätzlich ist er jetzt aber anfälliger für Mikroorganismen und anschließend für Gärung, da sich in der oberen Schicht viel Wasser befindet.

Blütenbildung der anderen Art: Weiße Kristalle im Honig

Ein weiteres Phänomen bei Honig ist die sogenannte Blütenbildung: Dabei kannst Du an der Oberfläche oder an der Innenwand eines Honigglases eine weiße Färbung entdecken. Es handelt sich aber nicht etwa um Schimmel oder einen Beweis für Verfälschung, wie manch einer vermutet, sondern um einen natürlichen Prozess. Mit der Zeit wird jeder Honig fest - dabei wird Wasser zwischen den einzelnen Kristallen gebunden. Es kann aber auch passieren, dass Luft eingeschlossen wird, wodurch die einzelnen Kristalle heller erscheinen. 

Blütenbildung beim Honig

Die Gründe für dieses Phänomen können ganz unterschiedlich sein. Vielleicht hat die Imkerin den Honig nicht vollständig gerührt, möglicherweise liegt das Problem aber auch in der Lagerung: Wiederholte Temperaturwechsel können Blütenbildung begünstigen. Grundsätzlich bedeuten die weißen Ablagerungen aber nicht, dass der Honig schlecht geworden ist - vielmehr sind sie ein Zeichen für Naturbelassenheit.

Genießbar, solange es schmeckt 

Honig ist bei richtiger Verarbeitung und Lagerung sehr lang haltbar. Kleinere Schönheitsfehler tun dem Geschmack keinen Abbruch - beginnt Dein Honig aber zu gären, solltest Du ihn etwas genauer im Blick behalten. Wie bei den meisten Lebensmitteln kann ein kurzer Sicht- und Geruchstest aber schon Auskunft darüber geben, ob das flüssige Gold noch genießbar ist. Im Zweifelsfall sei aber lieber einmal zu vorsichtig.

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