Gespeichert von nearbees am Do., 04.02.2021 - 12:40

Honiglöffel aus Holz in Honig

Wie gesund ist eigentlich Honig?

Ob nervige Erkältung, Zwicken im Bauch oder abendliche Unruhe - eine warme Tasse Tee mit Honig hat schon so mancherlei Beschwerde gelindert. Dabei ist Honig nicht erst seit gestern fester Bestandteil einer jeden Hausapotheke. Vielmehr machen sich Menschen seit vielen tausend Jahren die wohltuende Wirkung des Naturprodukts zunutze. 
Antike ägyptische, römische und griechische Quellen berichten, dass Honig zur Desinfektion bei Operationen und zur Wunddesinfektion eingesetzt wurde. Und auch für mittelalterliche Nonnen und Mönche gehörte Honig zur Grundausstattung der Klosterapotheke: Heilpflanzen wurden haltbar und genießbar gemacht, Wunden desinfiziert und Beschwerden gelindert.

Viele dieser Anwendungsbereiche und Rezepturen finden auch heutzutage noch Anwendung - und das nicht nur innerhalb der Volksmedizin. In Krankenhäusern kommt beispielsweise speziell mit Gamma-Strahlen gereinigter Honig (sog. MedihoneyTM) bei der Bekämpfung von Bakterien und antibiotikaresistenten Keimen zum Einsatz. 
Doch obwohl Honig seit Jahrtausenden eine wichtige Rolle in der volksmedizinischen Praxis spielt, fehlen nach wie vor umfassende wissenschaftliche Belege für seine heilende Wirkung. Aus diesem Grund kann die Frage, ob Honig gesund ist, nur unter Betrachtung des einzelnen Anwenders und Anwendungsgebietes beantwortet werden.

Honig auf Holzlöffel mit Kamillenblüten

Die Wirkung von Honig auf Gesundheit und Wohlbefinden

Die größte Herausforderung bei wissenschaftlichen Untersuchungen zur Wirksamkeit von Honig ist seine natürliche Sortenvielfalt. Jede Honigsorte verfügt über eine spezifische Zusammensetzung, weswegen sie jeweils einzeln mit Hinblick auf einen Anwendungsbereich geprüft werden muss. Bisher liegen mehrere Studien vor, die für einige Honigsorten eine antibakterielle, antioxidative und energiespendende Wirkung belegen. Andere Bereiche wiederum sind noch umstritten und nicht eindeutig nachgewiesen, wie zum Beispiel die entzündungshemmende, abführende oder antiparasitäre Wirkung von Honig. Die Forschung rund um das vielseitige Naturprodukt beschränkt sich nicht allein auf die innere Medizin. Ebenfalls in den Bereichen Hautpflege und -krankheiten wird Honig regelmäßig zur innerlichen und äußerlichen Anwendung empfohlen. Aber auch hier sei betont, dass eindeutige wissenschaftliche Studien zur dermatologischen Wirksamkeit von Honig ausstehen.

Honig - der Klassiker bei Erkältung und Husten

Sobald sich das erste Kratzen im Hals bemerkbar macht und die Nase kribbelt, greifen die meisten zum bewährten Tee mit Honig. Allein die Wärme des Tees kann für Linderung sorgen und das unangenehme Frösteln vertreiben. Doch die Zugabe von Honig dient keinesfalls nur dem süßen Geschmack. Honig werden antibakterielle und antivirale Eigenschaften zugeschrieben, weswegen viele Nutzerinnen hoffen, einer beginnenden Erkältung den Garaus zu machen. Besondere Aufmerksamkeit bei der natürlichen Behandlung von Atemwegserkrankungen galt in den vergangenen Jahren Manukahonig. Dieser entsteht aus dem Nektar der Südseemyrte (Manuka), welche in Neuseeland und Australien beheimatet ist. Manukahonig enthält einen besonderen Inhaltsstoff, der in dieser Konzentration bei keiner anderen Honigsorte zu finden ist: das Zuckerabbauprodukt Methylglyoxal (MGO). Dessen antibakterielle Wirkung konnte bereits bei punktuellen Untersuchungen nachgewiesen werden. Allerdings lassen diese Einzelstudien längst keine allgemeinen Aussagen zur heilenden Wirkung von Manukahonig zu. Viele Wirkungsweisen sind noch nicht hinreichend belegt, weswegen Manukahonig nicht mehr, aber auch nicht weniger als eines von vielen, natürlichen Hausmitteln gegen Erkältungen darstellt.

Teetasse mit Kräutern und Honig

Zwei Wanderer bei Sonnenuntergang auf einem Berg

Fitness, Bodybuilding, Ausdauersport - mit Honig effektiv trainieren

Viele Sportler greifen vor und nach dem Training auf schnelle Energie in Form von Power-Gels oder Energy-Riegeln zurück. Zwar lassen diese das Energielevel binnen kürzester Zeit in die Höhe schießen, doch leider auch genauso schnell wieder absinken. Darüber hinaus haben solcherlei industriell gefertigte Energielieferanten meist einen stolzen Preis. Eine natürliche und günstigere Alternative ist Honig. Je nach Sorte besteht dieser zu etwa 75-80 Prozent aus Glukose, Fruktose, Saccharose, Maltose, Dextrose und weiteren Kohlenhydraten. Ein Teil der enthaltenen Zuckerarten wird schnell vom Körper aufgenommen, während ein anderer Teil langsam verstoffwechselt wird. Auf diese Weise sorgt Honig für schnelle und zugleich anhaltende Energie während des Trainings. Und auch nach dem Sport eignet sich Honig, um Energiereserven aufzufüllen und die körperliche Regeneration zu beschleunigen. Das macht Honig zum perfekten und obendrein wohlschmeckenden Rahmenprogramm für jede Trainingseinheit.

Ab wann dürfen Kinder eigentlich Honig essen?

Nicht nur ausgewachsene Honigliebhaberinnen wissen die vielseitigen Aromen, Gerüche und Konsistenzen des Naturprodukts zu schätzen. Auch Kinder lieben das Gold der Bienen für seinen süßen Geschmack. Dabei spielt das Alter der kleinen Honigfans eine essentielle - mitunter sogar lebenswichtige - Rolle. Als unbehandeltes Naturprodukt kann Honig Keime, Bakterien oder Sporen enthalten, die für das noch nicht ausgebildete Immunsystem von Kinder ein großes Gesundheitsrisiko darstellen, während sie für Erwachsene meist unbedenklich sind. Vor allem das Bakterium Clostridium botulinum stellt eine lebensbedrohliche Gefahr für Kleinkinder dar: Der Erreger produziert ein Nervengift, welches bei Kindern schwerwiegende Vergiftungen auslösen kann. Aus diesem Grund dürfen Kleinkinder unter einem Jahr keinen Honig essen. Manche Experten empfehlen sogar bis nach dem zweiten Lebensjahr mit dem Verzehr von Honig zu warten. Erst wenn der Magen-Darm-Trakt des Kindes stark genug ist, um eine mögliche Infektion abzuwehren, kann Honig bedenkenlos verzehrt werden.

Honigtoast mit Banane für Kinder

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