Feind & Freund

Fünf unnütze Pflanzen und ihre bienenfreundliche Alternativen

Blumenwiese

Blumen sorgen dafür, dass der eigene Garten oder auch Balkon gut riecht, bunt ist und wunderbar lebendig aussieht. Ganz nebenbei bieten Pflanzen Nahrung und einen Lebensraum für Insekten, welche wiederum  Vögel versorgen, und so weiter – das Ökosystem ist komplex. Verschiedene Pflanzen sind aber unterschiedlich wertvoll für die Insektenwelt: Nicht jede stellt eine gute Nahrungsquelle dar. Das kann unterschiedliche Gründe haben. Manche Pflanzen produzieren z.B. keine Nahrung für Bienen, weil für sie eine Bestäubung durch den Wind vollkommen ausreichend ist. 

Es gibt aber auch Blumen, die zwar hübsch aussehen, durch Züchtung aber vollkommen unattraktiv für Bienen und anderen Insekten geworden sind. Hybride, Kreuzungen aus verschiedenen Pflanzenarten, produzieren häufig keinen oder nur noch wenig Pollen und Nektar. Gefüllte Blüten wiederum haben stark zurückgebildete oder unzugängliche Staubblätter und bieten deshalb ebenfalls keinen Nektar. 

Viele beliebte Gartenpflanzen sind daher ein richtiger Albtraum für Bienen. Wir stellen Dir heute fünf von ihnen vor - und ihre bienenfreundlichen Alternativen!

Forsythie vs. Salweide

Forsythien vs. Salweide

Forsythien sorgen im März für die ersten Farbtupfer im Garten. Ein Großteil von ihnen sind aber Hybride und produzieren kein bisschen Pollen oder Nektar: Die Bienen gehen hier leer aus. Einige wenige Forsythien produzieren Pollen, beispielsweise die Sorte “Beatrix Farrand”. Eine bienenfreundliche Alternative ist die Salweide. Sie blüht leicht gelblich und eher flauschig. Bienen finden hier ihre erste Nahrung des Jahres, denn um diese Zeit blühen nur wenige andere Pflanzen. Sowohl Wild- als auch Honigbienen nehmen dieses Angebot dankbar an, da sie gerade mit der Aufzucht ihrer Brut beschäftigt sind. Dafür können sie viel eiweißreichen Pollen gebrauchen – und den produziert die Salweide reichlich. 

Geranien vs. Kapuzinerkresse

Geranien vs. Kapuzinerkresse

Von vielen Balkonen sind die sonnenliebenden Geranien im Sommer gar nicht wegzudenken. Aber auch hier ist Geranie nicht gleich Geranie: Gefüllte Blüten sind nichts für Bienen, ungefüllte dagegen bieten ihnen doch einiges an Nahrung. Wenn es also Geranien sein sollen, achte beim Kauf unbedingt auf die richtige Pflanze. Du möchtest lieber mal etwas Neues ausprobieren?
Unser Alternativvorschlag: Kapuzinerkresse. Sie liebt Sonne genauso sehr wie die Geranie und ihre Blüten und Blätter sind sogar essbar. Ein perfekter Farbklecks für den Salat!

Thuja vs. Berberitze

Thuja vs. Berberitze

Eine besonders beliebte Heckenpflanze in Deutschland ist Thuja, auch Lebensbaum genannt. Immergrün und weitgehend frostresistent ist sie sehr pflegeleicht und bietet außerdem auch im Winter ein wenig Farbe. Gut für den Menschen, schlecht für die Bienen – denn der Lebensbaum pflanzt sich durch Windbestäubung fort und produziert deshalb weder Nektar noch Pollen. Wie wäre es stattdessen mit Berberitze? Sie blüht zwischen Mai und Juni in einem kräftigen Gelb und trägt im Herbst scharlachrote Beeren. So ist sie während der Blütezeit nicht nur eine Bienenweide, sondern bietet im Herbst auch Vögeln Nahrung.

Rosen vs. Pfingstrosen

Rosen vs. Pfingstrosen

Sowohl Rosen als auch Pfingstrosen sind echte Klassiker der Hobbygärtnerei. Leider haben viele Sorten gefüllte Blüten. Wer ein Schlaraffenland für Bienen schaffen möchte, muss aber nicht auf die beiden Klassiker verzichten, denn die ungefüllten Varianten von Rosen und Pfingstrosen sind dafür sehr gut geeignet.

Baumhortensien vs. Katzenminze

Bauernhortensien vs. Katzenminze

Die blauen, rosafarbenen oder auch weißen Blüten der Bauernhortensien schmücken so manchen Garten. Keine Frage, sie sind ein echter Hingucker. Für Bienen sind sie aber vollkommen uninteressant: als reine Zierpflanzen sind sie geschlechtslos und liefern deshalb für Bestäuber keinerlei Nahrung. Eine Alternative für Deinen Garten ist Katzenminze. Sie blüht ebenfalls prächtig, meist lila, aber abhängig von der Sorte auch rosa oder weiß. Besonders für Hummeln ist sie ein wahrer Festschmaus! Sie ist pflegeleicht und ist somit für jeden geeignet, der ein sonniges Plätzchen im Garten oder auf dem Balkon frei hat. Übrigens: Wenn Du Katzenminze nach der ersten Blüte zurückschneidest, kann sie sogar ein zweites Mal blühen.

Du siehst: Es gibt eine Vielzahl an Pflanzen, mit denen Du Bienen eine kleine Oase in oder auf Garten und Balkon bieten kannst. Etwaiges Unkraut kannst Du in so einem Garten dann auch einfach mal stehen lassen – die Bienen haben ihre Freude daran und Du kannst Dich stattdessen in die Sonne legen und entspannen. Eine Win-Win-Situation!