Gespeichert von nearbees am Mi., 08.09.2021 - 13:53

Pflanzen, Totholzstapel & Sandbeete: Alles rund um bienenfreundliche Gartengestaltung

 Bienen spielen eine wichtige Rolle für die Natur: Sie sorgen dafür, dass alle Pflanzen bestäubt werden. Ohne die Insekten wäre unsere Umwelt grau und langweilig.

Blumenmeer statt Betonwüste - mehr Vielfalt im eigenen Garten

Ein Farbenmeer aus bunten Blüten, Bäumen und Kräutern - ein solcher Garten ist nicht nur eine Augen-, sondern auch eine Bienenweide. Fühlen sich Hummel, Schmetterling & Co. im Garten wohl, kann das außerdem leckere Nebeneffekte haben: Durch die  Bestäubungsleistung der Insekten gedeihen Obst und Gemüse prächtig. So ist neben dem schönen Anblick gleichzeitig für die ein oder andere Gaumenfreude für Mensch und Tier gesorgt. 
Insektenschutz ist wichtiger denn je. Die Krefelder Studie untersuchte 27 Jahre lang das Insektensterben in Deutschland und kam zum Ergebnis: Die Zahl der Nützlinge hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. So werden nicht nur weniger Pflanzen bestäubt, es geht auch die Nahrungsgrundlage für andere Tiere wie Vögel oder Amphibien verloren. Der erste Schritt für mehr Artenschutz beginnt in Deinem Garten: Mit ein paar Tipps und Tricks wird Dein Garten im Handumdrehen zum Paradies für jedes Tier.

Ein Wildbienenhotel in einem Garten

Bienenmagneten auf dem Balkon & im Garten

Bienenfreundliche Pflanzen

Bienenfreundliche Pflanzen für Deinen Garten

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Pflanzen für einen bienenfreundlichen Garten wollen sorgfältig gewählt werden, denn für die Insekten ist nicht jede Pflanze gleich wertvoll. Einige Blumen für Garten und Balkon sehen zwar hübsch aus, spenden aber nur wenig Nektar und Pollen. Zu diesen Pflanzen gehören zum einen solche, die von Natur aus kaum Pollen oder Nektar produzieren, aber auch menschliche Züchtungen, beispielsweise Hybride oder gefüllte Blüten. Bei ihnen gehen Biene, Schmetterling & Co. leer aus - greife deshalb lieber auf samenfeste Pflanzen mit ungefüllten Blüten zurück.
Auch eine Blühwiese kann die Insekten in Deinem Garten erfreuen und ist zudem pflegeleicht. Bienen benötigen von Frühling bis Herbst Blüten, aber die meisten finden sich im Sommer. In den kühleren Monaten kann es dann ein wenig eng werden, denn dann blühen nur noch wenige Pflanzen und das Nahrungsangebot wird knapp. Hier bieten bienenfreundliche Blumenwiesen einen entscheidenden Vorteil: Dadurch, dass sich die Blühzeitpunkte der Pflanzen unterscheiden, gibt es hier immer die ein oder andere Futterquelle. Die bunte Bienenweide ist außerdem mindestens genauso schön wie jede Zierpflanze.
Bei der Pflanzenauswahl für Deine Beete und Töpfe kannst Du außerdem darauf achten, heimische Pflanzen zu wählen. Das ist kein Muss - einige Wildbienen haben sich allerdings auf heimische Blüten, Stauden & Sträucher spezialisiert und sind deshalb besonders dankbar für die Unterstützung.

 Blumenwiese, Nisthilfe & Co: Must-haves im Bienengarten

Nistplätze für alle!

Für einen bienenfreundlichen Garten ist aber nicht nur die Pflanzenwahl von Bedeutung. Auch andere gestalterische Elemente sind überaus wichtig. Trockenmauern, Totholzstapel, aber auch Hecken schaffen einen willkommenen Unterschlupf und Nistmöglichkeiten für Wildbienen & Co. Sandbeete sind ebenfalls bei manch einem Gartenbewohner beliebt. Bei den Nistplätzen scheiden sich aber die Geister: Manche Wildbienenarten bevorzugen hier trockene und sandige Flächen, andere nisten wiederum in Pflanzenstängeln, Mauerritzen oder sogar Schneckenhäusern. Bei der Gestaltung Deines Bienengartens ist also Vielfalt gefragt: Jede Bienenart hat andere Ansprüche an ihren Lebensraum.

Eine Wildbiene im Sand

Wilde Ecken für mehr Vielfalt

Abhängig von Fläche, Lage, Bodenbeschaffenheit und Sonneneinstrahlung wird Dein bienenfreundlicher Garten unterschiedlich aussehen. Es sollte aber immer eine Balance zwischen wilden und kontrolliert wachsenden Bereichen bestehen - bei Insekten sind solche wilden Ecken oder auch Inseln äußerst beliebt und bieten vielfältige Lebensräume. 
Die Bereiche sind ganz einfach in jedem Garten umzusetzen: Sie werden weitgehend sich selbst überlassen, damit sich verschiedene Pflanzen entwickeln können. Möchtest Du das Nahrungsangebot für Insekten weiter erhöhen, kannst Du bienenfreundliches Saatgut aussäen. 
Hast Du nicht ausreichend Platz für wilde Ecken, kannst Du beim Rasenmähen einzelne Inseln mit Klee, Gänseblümchen oder anderen Wildblühern für Bienen stehen lassen. Wie auch immer Du diese Bereiche bei Dir umsetzt - Du solltest sie nicht betreten, denn viele Pflanzen halten Fußtritten nicht stand. Als Spielwiese sind sie daher ungeeignet. Am einfachsten ist es, Du legst Deine wilden Ecken in Randbereichen an, sodass Pflanzen und Bienen ganz ungestört sind.

Bienenfreundliche Wildblumenwiese

Achtung, Nichtschwimmer! 

Auch Gartenteiche sind ein wichtiges Element: Sie versorgen nicht nur die umliegenden Pflanzen, sondern auch die Tiere mit Wasser. Fische im Teich können allerdings zur Gefahr für Insekten werden: So manch eine Art der Wasserbewohner hat sich auf Insekten spezialisiert, die zu nahe an die Oberfläche kommen.
Hast Du in Deinem Garten keinen Platz für einen Teich, ist das kein Problem: In diesem Fall kannst Du auch Wannen oder Holzbottiche verwenden. Als Bepflanzung bieten sich beispielsweise Blutweiderich oder Pfeilkraut an.
Damit Bienen auch Zugang zum kühlen Nass haben, brauchen sie flache Zugänge. Diese sind ganz einfach angelegt: Lege Steine oder kleine Äste an den Rand des Teiches. So haben auch Nichtschwimmer wie Bienen die Möglichkeit, sich an heißen Sommertagen zu erfrischen.

Bienen an einem Teich

 

Mehr über bienenfreundliche Gartenprojekte

Mit natürlichen Mitteln zum Gartenerfolg

Schädlinge sind im Garten eines jeden Hobbygärtners ein Thema. Seien es nun Blattläuse, Schnecken oder Pilzerkrankungen - sie können einem so manch eine Ernte ruinieren. Viele greifen dann zu Herbiziden oder Pestiziden und hoffen, dass die chemischen Produkte dem Problem schnell ein Ende setzen. Das tun sie meist auch - doch oft auf Kosten der Nützlinge im Garten. Schädlingsbekämpfung kann aber auch ganz ohne Chemie funktionieren! Neben selbst angerührten Jauchen kann oft schon die Wahl der richtigen Beetnachbarn helfen, um Schädlinge abzuwehren.

Marienkäfer auf einem Blatt

Schädlingsbekämpfung ohne Chemie

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Röhrchen für eine Nisthilfe

Wildbienen-Haus selbermachen

Zum DIY

Mit verschiedenen Projekten kannst Du Deinen Garten oder Balkon in Wohlfühloasen für Bienen verwandeln. Während Honigbienen von ihrem Imker umsorgt werden, haben Wildbienen keinen eigenen Aufpasser und brauchen deshalb ein bisschen mehr Unterstützung. Hier kannst Du aktiv werden! Ein Klassiker ist das Insektenhotel. Dieses kannst Du in verschiedenen Ausführungen kaufen - oder Du baust selbst eines aus unterschiedlichen Naturmaterialien.  

Manche Wildbienen bevorzugen einen unterirdischen Nistplatz. Für diese Arten kann ein Sandbeet aus grobem Sand hilfreich sein - auch das ist ganz leicht selbst angelegt. 
Als weiteres Projekt für alle, die keinen Platz für einen Gartenteich haben, eignet sich eine Bienentränke. Sie ist im Handumdrehen selber gemacht und ist für Bienen an heißen Tagen eine gute Anlaufstelle.

Bienentränke

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Adopt a Bee: Tauche ein in das Leben im Bienenstock

In einem bienenfreundlichen Garten lassen sich jede Menge der kleinen Bestäuber beobachten. Doch was machen Honigbienen eigentlich in ihrem Stock? Wenn Du Dich das schon immer gefragt hast, adoptiere einfach eine Biene und lasse sie selbst erzählen! Mit Adopt a Bee erhältst Du regelmäßig Nachrichten von Deiner eigenen Biene, die Dich über alle Neuigkeiten aus dem Stock auf dem Laufenden hält. So bekommst Du nicht nur einen unmittelbaren Einblick in das komplexe Zusammenleben im Stock, sondern auch einen Eindruck davon, wie wichtig Die Bienen für unsere Natur sind.