Zweifarbige Sandbiene

Heimische Wildbienenarten: die wilden Schwestern der Honigbienen

Zweifarbige Sandbiene Weibchen

Neben den domestizierten Honigbienen gibt es weltweit etwa 20.000 Wildbienenarten. Anders als die Honigbienen sind die meisten Wildbienen nicht staatenbildend, sondern leben in kleinen sozialen Einheiten: sie sind quasi die Singles unter ihren Artgenossen.
Wildbienen werden sehr selten zur Bestäubung von Pflanzen eingesetzt, obwohl einige Arten aufgrund einer Jahrtausende langen Entwicklung eine innige Symbiose mit bestimmten Pflanzen eingegangen sind. Deshalb können sie diese besonders gut bestäuben – manche Wildbienen sogar nur als einzige Art. Stirbt diese Bienenart, stirbt auch die Pflanze aus. In unserem Blog kannst Du Vertreter der über 500, in Deutschland heimischen, Wildbienenarten kennen lernen. Heute: die Zweifarbige Sandbiene

Steckbrief

Zweifarbige Sandbiene

Lat. Name: Andrena bicolor
Flugzeit: April bis Mai; Juli bis August
Vorkommen: sehr häufig
Ernährungsweise: polylektisch
Lebensraum: Wälder, Parks, Gärten, Brachflächen

Beschreibung

Die Weibchen und Männchen der Zweifarbigen Sandbiene haben einige Unterschiede. Mit 8 bis 10 Millimetern werden die Weibchen etwas größer als die 6 bis 9 Millimeter kleinen Männchen. Am Kopf besitzen die Weibchen eine lange schwarze Behaarung. Ihr Thorax ist rotbraun während der Rest des Körpers fast komplett schwarz behaart ist. An den Hinterbeinen befinden sich rostfarbene Sammelbürsten. Die restlichen Beine sind recht dunkel. Die Männchen sind schlanker und haben eine braunere Thoraxbehaarung als die Weibchen.

Zweifarbige Sandbiene im Flug

Zweifarbige Sandbiene Männchen

Ursprung, Habitat und Verbreitung

Die Andrena bicolor ist in warmen und gemäßigten Breiten Europas und in Nordafrika zu Hause. Sie ist bei der Habitatsauswahl nicht sehr wählerisch. Sie nistet in Wäldern, in Parks oder Gärten und auch in Brachflächen. Sie ist sogar bis auf 2100 Meter Höhe in den Alpen zu finden. Bei der Nahrungssuche ist sie polylektisch, das heißt, sie ist offen für verschiedenste Pflanzen. Die zweite Generation ist allerdings besonders häufig an Glockenblumen zu beobachten.

Verhalten und Lebensweise

Die erste Generation der Zweifarbigen Sandbiene fliegt von März bis Mai während die zweite Generation von Juni bis August zu sehen ist.
Bei der Andrena bicolor herrscht eine solitäre Nistweise. Sie gräbt bis zu einen Meter tiefe Nester mit einem Hauptgang und mehreren Nebengängen. Meist befinden sich diese Nester an wenig bewachsenen Stellen. Sie werden, nachdem genügend Pollen- und Nektarvorräte angelegt wurden, nach der Eiablage mit Erde verschlossen.
Nach der zweiten Generation überwintert die Zweifarbige Sandbiene als Imago.
Parasitiert wird die Andrena bicolor von der Nomada fabriciana (Wespenbiene).


Bilder

Header: Mike Pennington - The solitary bee Andrena bicolor, Waddicar, Melling (CC BY-SA 2.0
Bild 1:  janet graham - Andrena bicolor, Minera, North Wales, July 2017 2 (CC BY 2.0)
Bild 2: gailhampshire - Andrena bicolor, male. Gwynne's Mining Bee (CC BY 2.0

Mehr über Wildbienen

In unserer Serie zu Wildbienen nehmen wir Dich in sechs spannenden E-Mails mit in die faszinierende Welt der wilden Schwestern der Honigbienen. So lernst Du nicht nur mehr über die Vielfalt der wichtigen Bestäuber, sondern erhältst außerdem jede Menge Tipp & Tricks, wie Du ihnen unter die Flügel greifen kannst. Bitte beachte unsere Datenschutzbestimmungen. Wir wünschen schon einmal viel Spaß.