Gemeine Trauerbiene

Heimische Wildbienenarten: die wilden Schwestern der Honigbienen

Gemeine Trauerbiene

Neben den domestizierten Honigbienen gibt es weltweit etwa 20.000 Wildbienenarten. Anders als die Honigbienen sind die meisten Wildbienen nicht staatenbildend, sondern leben in kleinen sozialen Einheiten: sie sind quasi die Singles unter ihren Artgenossen.
Wildbienen werden sehr selten zur Bestäubung von Pflanzen eingesetzt, obwohl einige Arten aufgrund einer Jahrtausende langen Entwicklung eine innige Symbiose mit bestimmten Pflanzen eingegangen sind. Deshalb können sie diese besonders gut bestäuben – manche Wildbienen sogar nur als einzige Art. Stirbt diese Bienenart, stirbt auch die Pflanze aus. In unserem Blog kannst Du Vertreter der über 500, in Deutschland heimischen, Wildbienenarten kennen lernen. Heute: die Gemeine Trauerbiene.

Steckbrief

Gemeine Trauerbiene

Lat. Name: Melecta albifrons
Flugzeit: Anfang April bis Ende Juni
Vorkommen: sehr häufig
Ernährungsweise: polylektisch
Lebensraum: Steilwänden, Sand- und Kiesgruben, Gärten

Beschreibung

Die Gemeine Trauerbiene wird ungefähr 11 bis 16 Millimeter groß. Der Thorax und der Kopf sind mit langen, dichten braungelben Haaren besetzt. Ihr schwarzer Hinterleib ist zugespitzt und seitlich mit hellen, fast weißen Haarflecken versehen. Bei dieser Art handelt es sich um eine Kuckucksbiene.

Ursprung, Habitat und Verbreitung

Zu finden ist die Gemeine Trauerbiene (Melecta albifrons) in weiten Teilen Europas und in ganz Deutschland (bis zu einer Höhe von 500 m). Sie ist relativ weit verbreitet und lebt unter anderem in Steilwänden und alten Mauern, in Sand- und Kiesgruben, an Waldsäumen und in Gärten. Voraussetzung für ihre Lebensraumwahl ist das Vorkommen ihrer Wirte.

Gemeine Trauerbiene auf Blüte

Verhalten und Lebensweise

Die Melecta albifrons ist ein Schmarotzer der Pelzbienen (z.B. der Gemeinen Pelzbiene). Sie baut selbst keine Nester. Stattdessen legt die Gemeine Trauerbiene ihre Eier in die Zellen ihrer Wirte. Dazu beobachtet sie die diese und sticht die Zellen, in denen bereits ein Vorrat angelegt wurde, mit ihrem Hinterleib auf. Nach dem Schlüpfen frisst die Trauerbienenlarve das Ei oder die geschlüpfte larve des Wirtes auf, um daraufhin den Nahrungsvorrat für sich alleine zu haben.
Es gibt eine Generation pro Jahr. Die Weibchen der Gemeinen Trauerbiene fliegen von Anfang April bis Ende Juni. Die Männchen fliegen nur bis Ende Mai.
Als Nahrungsquelle dienen der Melecta albifrons verschiedene Pflanzen. Beispielsweise saugen sie den Nektar der Roten und Weißen Taubnessel, des Löwenzahns oder der Kriechenden Günsel.

Bilder
Bild 1: Aiwok – Gemeine Trauerbiene in Bahrenfeld, Hamburg. (CC BY-SA 3.0)

Mehr über Wildbienen

In unserer Serie zu Wildbienen nehmen wir Dich in sechs spannenden E-Mails mit in die faszinierende Welt der wilden Schwestern der Honigbienen. So lernst Du nicht nur mehr über die Vielfalt der wichtigen Bestäuber, sondern erhältst außerdem jede Menge Tipp & Tricks, wie Du ihnen unter die Flügel greifen kannst. Bitte beachte unsere Datenschutzbestimmungen. Wir wünschen schon einmal viel Spaß.