Schwarzgesichtige Fleckenbiene

Heimische Wildbienenarten: die wilden Schwestern der Honigbienen

Schwarzgesichtige Fleckenbienen

Neben den domestizierten Honigbienen gibt es weltweit etwa 20.000 Wildbienenarten. Anders als die Honigbienen sind die meisten Wildbienen nicht staatenbildend, sondern leben in kleinen sozialen Einheiten: sie sind quasi die Singles unter ihren Artgenossen.
Wildbienen werden sehr selten zur Bestäubung von Pflanzen eingesetzt, obwohl einige Arten aufgrund einer Jahrtausende langen Entwicklung eine innige Symbiose mit bestimmten Pflanzen eingegangen sind. Deshalb können sie diese besonders gut bestäuben – manche Wildbienen sogar nur als einzige Art. Stirbt diese Bienenart, stirbt auch die Pflanze aus. In unserem Blog kannst Du Vertreter der über 500, in Deutschland heimischen, Wildbienenarten kennen lernen. Heute: die Schwarzgesichtige Fleckenbiene.

Steckbrief

Schwarzgesichtige Fleckenbiene

Lat. Name: Thyreus Orbatus
Flugzeit: Juli bis August
Vorkommen: sehr selten
Ernährungsweise: polylektisch
Lebensraum: Sand- & Lehmgruben, Trockenmauern, Parks

Beschreibung

Wie der Name verrät, ist die Schwarzgesichtige Fleckenbiene stets schwarz und hat weiße Flecken auf Kopf, Rumpf und Hinterteil. Sie erreicht eine Größe von 10-11 mm. Durch ihren schwarzen Körper erinnert sie nicht an eine Biene, sondern eher an einen Käfer.

Ursprung, Habitat und Verbreitung

In Deutschland kommt Thyreus orbatus nur sehr zerstreut vor und ist daher sehr selten. Beobachtet wurde sie schon in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen. Sonst kommt sie bis auf die kälteren Regionen wie Skandinavien in vielen Teilen der Welt vor. Finden lässt sich diese Art häufig an Mauern oder Lehmwändern, die von ihrer Wirtsbiene als Nester genutzt werden.

Verhalten und Lebensweise

Als Nektarquellen dienen viele Pflanzenarten, darunter Schwarznessel, Kriechender Günsel, Gewöhnliche Katzenminze, Aufrechter Ziest, Bocksdorn, Wiesen-Witwenblume und Gewöhnlicher Natternkopf.  Wie alle Fleckenbienen zählt sie zu den Kuckucksbienen, die keine eigenen Nester bauen, sondern ihre Eier in die Brutzellen anderer Wildbienen legen. Die geschlüpften Larven ernähren sich dann vom gesammelten Pollen der Wirtsbiene. Ihr Hauptwirt ist Anthophora quadrimaculata, der unter dem deutschen Namen Vielfleck-Pelzbiene bekannt ist. Für eine Wildbiene fliegt sie ausgesprochen spät im Jahr: Sie ist von Anfang Juli bis Mitte August aktiv.