Klatschmohn

Bienenfutter im Juli

Klatschmohnfelder sind heutzutage eher selten zu entdecken

Bei der Gartengestaltung kommt es darauf an, dass es möglichst schön blüht? Mitnichten! Immer mehr Menschen wollen nicht nur ihr eigenes kleines Paradies schaffen, sondern Bienen und Insekten etwas Gutes tun. 
Um sich und ihre Brut ernähren zu können, benötigen die wichtigen Bestäuber Nahrung in Form von Pollen und Nektar. Besonders im Frühling und Herbst ist Futter mitunter schwer zu finden und auch nicht jede Pflanze bietet Nahrung: Manche Blüten produzieren von Natur aus keinen Pollen oder Nektar. Andere sind vom Menschen auf möglichst prächtige Blüten gezüchtet worden - leider auf Kosten der für Bienen so wichtigen nektarspendenden Pflanzenorgane. Doch ein bienenfreundlicher Garten ist gar nicht so schwer anzulegen und steht in Sachen Blütenpracht konventionellen Gärten um nichts nach - die Bienen freuen sich umso mehr. Heute: der Klatschmohn.

Bienenfact

"klatschrotes" Blütenmeer, in der Bienen und viele Wildbienen reichlich Nahrung finden.

Steckbrief

Botanischer Name: Papaver rhoeas
Blütezeit: V-VII
Standort: sonnig
Boden: durchlässig, trocken
Aussaat: Frühling
 

Klatschmohn waechst oft in großen Bestaenden auf Aeckern

Schon Biene Maja hat’s gewusst: Klatschmohn ist ein kleines Gartenwunder. Mit seinen leuchtend roten Blüten verziert er Straßenränder und Feldwege, aber auch Parks und Gärten. Ursprünglich verorten Forschende die Herkunft des Klatschmohns in Nordafrika und Asien, aber weil er bereits seit der Jungsteinzeit in Europa wächst, gilt er auch hier mittlerweile als heimisch. 
Die behaarten Blütenstängel des Klatschmohns reichen mit ihrer kräftigen Pfahlwurzel tief in die Erde hinein und können so 50 und 60 Zentimeter hoch werden. Die roten Blüten sind nicht sehr langlebig und halten in der Regel nur wenige Tage. Der Standort sollte deshalb auch vorzugsweise windgeschützt sein, da die hauchdünnen Blüten sonst noch schneller zerfallen. Dafür entstehen aber ständig wieder neue Blüten.
Im Inneren der Blüte befindet sich das Highlight für Honig- und Wildbienen gleichermaßen: der schwarze Pollen. Beobachtest Du also eine Biene mit schwarzen Pollensäckchen, hat sie wahrscheinlich gerade einer Mohnblume einen Besuch abgestattet. 
Es gibt vielerlei Erklärungen, Sagen und Legenden, welche sich um die Herkunft des Namens “Klatschmohn” ranken. Eine Variante ist, dass die Pflanze ihren Namen den  dünnen Blütenblättern zu verdanken hat, die bei Wind und Regen “aneinander klatschen”. Andere sind wiederum der Meinung, dass die Bezeichnung auf ein altes Liebesorakelspiel zurückgeht. Dabei werden die Blätter der Pflanze gepflückt, in einen kleinen Ball zusammengedreht und in die Handfläche gelegt. Danach klatscht man sich mit den anderen hat auf die Handfläche und denkt an seinen Schwarm - hörst Du ein Klatschen? Dann Glückwunsch! Das bedeutet, dass Dein(e) Angebetete(r) Deine Gefühle erwidert und zwar umso mehr, je lauter das Klatschen zu hören ist. 
Weil die Blüten so zart sind und deshalb auch an zerknitterte Seide erinnern, ist er auch unter dem Namen “Seidenmohn” bekannt - diese Bezeichnung ist jedoch weniger gängig.