Bärenwasser

Honiglikör nach altem Familienrezept

Bärenwasser im Glas

Vor kurzem hatten wir Thomas Kolodziej im nearBees Büro zu Gast. Zusammen mit seinem Bruder Markus zaubern sie aus ihren Honig einem Honig-Schnaps, das Bärenwasser. Neben einer kleinen Verkostung haben wir natürlich etwas mit Thomas gesprochen und ihn dabei etwas zu seinem Projekt und das aktuelle Crowdfunding gefragt:

Hallo Thomas, erzähl mal, wer seid Ihr und was ist Euer Konzept?

Wir sind Thomas, also ich, und mein Bruder Markus. Was gibt’s zu mir zu sagen? Ich bin hauptberuflich Koch und Hobby-Imker. Das Imkern hat bei uns in der Familie eine gewisse Tradition: Mein Vater hat geimkert, mein Großvater hat geimkert und nun ich. Dabei gab es schon immer ein altes Familienrezept, des Bärenwassers, einem Honiglikör, der eben hauptsächlich aus Honig und Wodka hergestellt wird. Ja, davor brauche ich meinen Honig. Mein Bruder hält sich aus dem Imkern weitestgehend raus, produziert aber mit und schaut, dass ich nicht zu sehr über die Stränge schlage (lacht). Spaß - er kalkuliert recht viel und hilft mir so enorm. Er ist eben aus der Branche und macht deshalb das Marketing.

Woher kam die Idee für das “Bärenwasser”? Du hast gemeint, es sei ein altes Familienrezept - produziert ihr weiterhin genau so wie bereits Dein Großvater?

Nein, nicht ganz, ein bisschen rumgefeilt haben wir daran schon. Die Kunst daran ist es, das Bärenwasser möglichst rein zu kriegen. Deshalb nehmen wir dafür auch den reinen, guten Honig und kein Abdeckelwachs, wie es manch andere Imker machen. Klar, vom alten Familienrezept hatten wir natürlich die Inspiration und haben daran noch ein bisschen was verändert. Die Grundzutaten sind aber alle gleich geblieben, aber wir konnten es schon noch ein bisschen optimieren.

Dann kannst Du uns ja Euer Rezept ja verraten..?! Wodka, Honig..?

...Zitrone, Nelke, Zimt… Und dann noch ein paar Geheimzutaten, die aber geheim bleiben (lacht).

Wie können wir uns die Produktion des Likörs vorstellen?

Ich habe ja den Vorteil, dass ich Koch bin und mich da auch gerade mit den Tüfteleien an Geräten ganz gut auskenne. Prinzipiell läuft das so ab, dass wir eben den Honig auch schleudern und dann eben ansetzen, das heißt wir nehmen den Honig, den Wodka und die Zutaten und lassen das Ganze erstmal etwas ziehen und rühren es ab und zu um. Dabei löst sich der Honig immer mehr und wird dann zu einer homogenen Flüssigkeit. Das kann schon auch länger gehen, deshalb ist es dann wichtig, den Likör gut zu pflegen und oft zu rühren. Zu guter letzt füllen wir den Likör in Flaschen ab und bringen ihn unters Volk.

Wie lange gibt es Euch denn schon und welche Herausforderungen musstet ihr bisher meistern?

Gründen tun wir uns quasi jetzt, ich mache das Ganze aber ja schon länger, so fünf oder sechs Jahre. Im ersten Jahr hab ich nur ein oder zwei Flaschen gemacht aus Abdeckelwachs, weil ich aus meiner Familie danach gefragt wurde.  Das Ganze wurde dann als gut befunden (lacht). So ist die Produktion des Likörs stetig in kleinen Schritten gewachsen. Das besondere ist, dass es eben nur so viel Likör gibt wie Honig. Die Produktion ist so also immer limitiert, da wir nur eigenen Honig dazu verwenden. Herausforderungen? Nun ja, in einem Jahr hatte ich vier Völker, da sind dann drei über den Winter eingegangen. Das war schon schwierig, weil ich da auch ins Grübeln kam, was ich denn jetzt falsch gemacht hab. Da hab ich tatsächlich überlegt, ob ich aufhören oder weitermachen soll. Das war ein echter Knackpunkt. Doch zum Glück hab ich weitergemacht - denn heute ist ja alles gut.

Nun das wichtigste: Wo kann man Euer Bärenwasser kaufen?

Momentan natürlich nur über die Bärenwasser Kampagne auf startnext.de. Dafür haben wir momentan unsere anderen Vertriebswege ausgesetzt. Nun sind wir auch schon in Verhandlungen mit anderen Geschäften, dass unser Bärenwasser ins Sortiment aufgenommen wird. Das bezieht sich vor allem auf den Raum München, da wir hier eben auch leben. Das Internet ist natürlich auch ein guter Markt: Online sind wir bei Händlern, die auf Manufakturen spezialisiert sind. Das ist schon echt cool.

Was sind Eure Ziele für die Zukunft?

Unsere Funding-Summe soll komplett in unser Projekt fließen, dabei 50% als Investition für neue Völker, langfristig sollen das etwa 15 Völker werden, und 50% für neue Gerätschaften, es geht also tatsächlich in die Bienen und die Produktion des Likörs. Unser eigentliches Ziel ist es, dass wir wie bisher Stück für Stück wachsen können und auch immer noch ein bisschen professioneller arbeiten können.  Natürlich ist es ein ganz ferner Traum das Ganze mal dauerhaft und hauptberuflich zu machen. Warum denn nicht, wenn es klappen könnte?! Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Die Gründer von Bärenwasser