Das erste Treffen mit den Bienen

Aus dem Tagebuch eines Imkers

Biene auf einer Hand

In meinem Imkertagebuch nehme ich euch mit auf meinem Werdegang zum Bienenhalter. Jetzt geht es das erste Mal zu den Bienen meines Imkerpaten Benjamin, um ihm bei den ersten Tätigkeiten im Bienenjahr über die Schulter zu schauen. Aber safety first, ich habe noch gar keine Schutzkleidung und Ausrüstung!

Welche Ausrüstung brauche ich denn?

Ich starte mit einem Ableger in die Imkerei und benötige nun die Grundausrüstung dafür. Nach kurzer Rücksprache mit Benjamin steht meine Einkaufsliste:

  • Schutzschleier
  • Handschuhe
  • Overall (oder Blaumann)
  • Smoker
  • Stockmeißel
     

Diese Ausrüstung kann ich entweder im Imkereibedarf in meiner Region, in einem Onlineshop oder möglicherweise gebraucht von den Imkern und Imkerinnen im Verein beziehen. Um die Art der Beute, die Auswahl von Mittelwänden und Rähmchen oder gar den Kauf einer Königin brauche ich mir vorerst keine Sorgen zu machen: Die Bienen in meinem Ableger sollen ihre eigene Königin heranziehen und Benjamin stellt mir die Behausung erstmal zur Verfügung. Am Ende des Jahres kann ich entscheiden, ob ich den von mir betreuten Ableger samt Beute übernehme - ein Vorteil des Einstiegs in die Imkerei über das Angebot eines Vereins.

Imker und Team vom NDR am Drehtag

Die Aufregung ist groß - “Hallo ihr lieben Bienen!”

Zum ersten Mal bin ich hautnah bei den Bienen und vor den Fluglöchern herrscht rege Aktivität. Benjamin erklärt mir was vor und während des Winters alles passiert ist und welche Arbeiten er durchgeführt hat. Dann öffnet er den Deckel der ersten Beute, löst vorsichtig die innere Abdeckung heraus und benutzt sparsam den Smoker. Die Bienen ziehen sich größtenteils in die Beute zurück und vorsichtig werden einige Waben mit dem Stockmeißel gelöst, herausgezogen und kontrolliert. Sieht so weit gut aus.
Ich bin froh dass ich meine Schutzkleidung anhabe, denn soweit das Auge reicht fliegen die Bienen durch die Luft und der Respekt vor den kleinen Tierchen wird spürbar. Nun reicht mir Benjamin den Stockmeißel weiter und ich bin an der Reihe. Ich bin angespannt, aber da ich vorher gut zugeschaut habe kann ich es schnell nachmachen und halte das erste mal eine mit Bienen vollgepackte Wabe in meinen Händen. Gemeinsam begutachten wir die Waben, die Bienen haben ausreichend Futterreserven und die Brutentwicklung hat bereits begonnen. Als Benjamin dann sagt, dass wir daraus den Ableger für mich bilden werden, ist mir die Freude anzusehen.
Mein erstes Date mit den Bienen könnt ihr euch auch anschauen: An diesem Tag war ein Kamerateam des NDR vor Ort bei meinem Imkerpaten, den Beitrag gibt es in der Mediathek.
Bis zum nächsten Mal werde ich mir Gedanken zum richtigen Standort für den Ableger machen und mich über die Ablegerbildung informieren.