Was tun, wenn Du einen Bienenschwarm siehst

Die macht nix, die will nur ein neues Zuhause

Bienenschwarm

Das Erste, was Du tun solltest, wenn Du einen Bienenschwarm entdeckst: Keine Panik und Ruhe bewahren! Denn wenn die Honigbienen bereits einen Schwarm gebildet und sich niedergelassen haben, stechen sie in der Regel nicht - sie haben jetzt andere Sorgen.

Naturphämomen Bienenschwarm

Aber warum kommt es überhaupt zur Schwarmbildung? Wenn das Bienenvolk im Mai seinen Populationshöhepunkt erreicht hat, wird es in der Beute eng. Die Honigbienen beginnen daher mit dem Bau einer Weiselzelle, aus der sie eine neue Königin ziehen. Für die Made gibt es nur das Beste vom Besten: Sie wird ausschließlich mit Gelée royale gefüttert.
Kurz vor dem Schlüpfen ihrer Nachfolgerin verlässt die alte Königin dann mit allen flugfähigen Bienen den Stock - das bezeichnen Imker als schwärmen.Die Honigbienen suchen dann häufig nach Höhlen in luftiger Höhe, beispielsweise in alten Bäumen. So einen Schwarm kannst Du in der Regel kaum übersehen: Um die 10.000 Arbeiterinnen versammeln sich um die Königin, die sicher in der Mitte verborgen sitzt.

Eine Honigbiene auf einer Blüte

Wespen

Große Holzbiene

Achtung, Verwechslungsgefahr!

Vor lauter Aufregung kann es passieren, dass Du einen Wespenschwarm mit dem der Honigbienen verwechselst. Jedoch verhalten sich Wespen anders und zählen im Vergleich deutlich weniger Tiere. Sie versammeln sich direkt an ihrem kleinen Wespennest und sind leichter reizbar, wenn Du ihnen zu nahe kommst. Ihr schwarz-gelb gestreiftes Abdomen unterscheidet sich zudem von dem der bei uns verbreiteten Westlichen Honigbiene.

Neben Wespen kannst Du manchmal auch andere Insekten beobachten, die auf Deinem Balkon oder im Garten herumschwirren und wie eine Honigbiene summen. Oft handelt es sich dabei aber um Wildbienen. Auch wenn es den Anschein erwecken kann, dass sie einen Schwarm gebildet haben: Wildbienen sind meist Einzelgänger. Das bedeutet, sie bilden keinen hochkomplexen Staat wie ihre domestizierten Schwestern, sondern legen ihre Eier in Hohlräume verschiedener Materialien wie Sand, Lehm oder Holz. Sind sie damit fertig, ist der Spuk dann auch schnell vorbei.
Hast Du beispielsweise eine Bambusmatte als Sichtschutz auf Deinem Balkon, kannst Du dort beizeiten reges Treiben beobachten. Häufig kannst Du dabei die Gehörnte Mauerbiene beobachten. Dann legen die Wildbienen ihre Eier in die Röhren und verschließen diese. Aber keine Sorge: Sie sind harmlos und stechen in der Regel nicht. 

Das kannst Du tun

Doch was tust Du nun, wenn Du einen Bienenschwarm entdeckst? Am besten kontaktierst Du den örtlichen Imkerverein - Kontaktdaten findest Du im Internet. Meist kommt direkt ein Imker vorbei und fängt den Schwarm behutsam ein. Er wird sich mit aller Fürsorge um die wichtigen Insekten kümmern. 
In seltenen Fällen kommt es dennoch vor, dass ein solcher Bienenschwarm verwildert, wenn er z.B. Unterschlupf in einer Baumhöhle findet. Es ist also ein besonderes Naturschauspiel, den Du bewundern darfst - Angst musst Du keine haben.

Ein Beitrag von Tobias von nearBees
vom 04.05.2023