PICA PICA

Cider von deutschen Streuobstwiesen

PICA PICA Cider Flasche

Streuobstwiesen sind nicht nur für Flora und Fauna ein wahres Paradies – wir haben auch etwas davon, nämlich leckere Früchte. Das Startup PICA PICA, gegründet von Jana Götz, Michael Müller und Philipp Stute, macht aus denen dann leckeren Cider. Besonders wichtig ist den drei Gründern dabei Nachhaltigkeit, Transparenz und Achtsamkeit. Mehr über ihr Konzept und ihren Cider erzählen sie in unserem Interview:

Wer seid Ihr und was ist Euer Konzept?

Hi, wir sind Jana, Michael und Philipp. Wir stellen den ersten Concept Cider der Welt her, in dem wir Naturschutz, Kultur und Kunst zu einem Trendgetränk verbinden. Abgeleitet ist das Ganze vom Concept Store, bei dem eine Zielgruppe alles findet, was ihr Herz begehrt. Bei uns findest du in einem Produkt alles, was dein Herz höher schlagen lässt. Unser Cider ist für Menschen gemacht, die nachhaltig leben möchten, die einen gewissen Sinn für Ästhetik besitzen und natürlich leckerer Produkte lieben, die dann auch mal ein paar Cent teurer sein dürfen als das Industrieprodukt aus Konzentrat.

Seit wann gibt es PICA PICA und wie seid Ihr auf die Idee gekommen?

Uns gibt es nun fast zwei Jahre unter PICA PICA Cider zu kaufen. Die Anfänge liegen natürlich ein paar Jahre weiter zurück. Die Idee hatte Philipp bei einer Weltreise. In Australien und Neuseeland sind die Menschen in ihrem Trinkverhalten vielfältiger, offener und wenn nicht sogar moderner eingestellt als Deutsche. Cider wird etwa gleichviel getrunken wie Bier und Wein und stellt eine leckere Alternative dar. Auf Tasmanien hat Phil ein leckeren Cider namens „Coal Valley“ getrunken, ein Familienvater, der ganz klein eine Cider Manufaktur aufgebaut hat. Spätestens dann war klar, dass es nicht einer riesigen Industrie bedarf, um leckeren Cider herzustellen. Angefixt von der Idee, hat er dann aus dem Camper heraus Michi gefacetimed und ihm berichtet, dass sie zusammen einen Cider herstellen werden. Michi musste erstmal lachend googeln was „Cider“ ist und war spätestens dann begeistert :) Als es konkreter wurde, brauchten wir ein überzeugendes Design und konnten Jana, unsere Design-Queen, von der Idee überzeugen. Als Neulinge haben wir uns durch alle erhältlichen Cider getrunken. Englische Cider, französische Cidre, spanische Sidra. Wir haben gemerkt, welch gigantisches Buch wir mit diesem Thema geöffnet haben und entdecken noch immer neue Seiten, die wir nicht kennen.

Wieso verwendet Ihr alte Apfel- und Birnensorten für Euren Cider?

Das ist eine gute Frage. Ein Aspekt der uns am Thema Cider begeistert, ist das Kulturobst Apfel (natürlich auch Birnen und Quitten) und die Streuobstwiese. Die Tradition Apfelwein herzustellen ist in Deutschland jahrhundertalt, doch kaum noch praktiziert und fast vergessen. Aus diesem Grund ist es für uns doppelt spannend, diese Kultur zu entdecken und aufleben zu lassen. Und ein ist klar, Apfel ist nicht gleich Apfel. Die heute gehandelten Äpfel aus dem Supermarkt haben überhaupt nichts mit den Äpfel zu tun, die wir für unseren leckeren Cider benutzen.

Sie wurden im Laufe der Zeit so verändert, dass sie ertragreich, lange lagerfähig sind und den optischen Normen entsprechen. Der Geschmack und die Inhaltsstoffe sind Nebensache, nur nicht zu sauer. Die guten Bestandteile des Apfels wie Tannin und Polyphenol sind gezielt raus gezüchtet worden, denn diese lassen den Apfel schnell braun werden. Die Folge sind Äpfel, die schön aussehen und nicht schmecken. Eigentlich geht es noch weiter. Viele Menschen bekommen gegen diese neuen Sorten Unverträglichkeiten und Allergien. So nicht bei den alten Sorten, sie sind nicht nur Geschmacksbomben, sondern auch ziemlich gesund. Im Übrigen wird unser Cider nicht pasteurisiert, alle guten Inhaltsstoffe bleiben erhalten.

Woher kommt der Name PICA PICA?

Der Markenname PICA PICA leitet sich vom lateinischen Namen der Elster (pica pica) ab. Unser erstes Produkt hieß „Apfeldieb Cider“, die Flasche zierte eine schöne Elster. Wir brauchten ein Maskottchen und haben uns vorgestellt, dass eine Elster ideal sei. Sie steht auf alles, was funkelt und glänzt, also auch auf pralle, reife Äpfel haben wir uns vorgestellt. Bei der Ernte ist so ein Vogel ganz praktisch, kann in die Wipfel fliegen und kommt an jeden Apfel. Dabei stibitzt er auch mal den ein oder anderen Apfel, eben ein kleiner „Apfeldieb“.

Welche Herausforderungen musstet Ihr seit der Gründung meistern?

Den Markennamen „Apfeldieb“ aufgeben zu müssen, schien zunächst eine Niederlage zu sein. Wir wurden von einer großen niederländischen Brauerei abgemahnt, unseren Namen „Apfeldieb“ weiter zu benutzen. Zu diesem Zeitpunkt war Apfeldieb Cider ca. ein halbes Jahr auf dem Markt. Die große Brauerei wollte einen Cider auf den Markt bringen, der Apfelräuber heißen sollte. Zwischen Dieb und Räuber besteht eine Verwechslungsgefahr 3. Grades, so unser Anwalt. Funfact am Rande, wenn man die Bedeutung zwischen Dieb und Räuber vergleicht, bereichert sich der Dieb in Abwesenheit des Eigentümers, wobei hingegen der Räuber Gewalt anwendet, um etwas zu stehlen. Das haben wir gespürt! Trotz guten Chancen, die uns unsere Anwälte eingeräumt haben, sind wir nicht in den Rechtsstreit gegangen. Wir sind jung und voller Ideen, also genau das Gegenteil solch einer großen, trägen Brauerei. Letztendlich sind wir froh, den Namen geändert zu haben. PICA PICA klingt frisch, ist zeitlos und bleibt im Kopf. Der Trend „klingende“ deutsche Namen für Produkte zu wählen, ist mittlerweile überholt. Viele Discounter haben auf das Pferd gesetzt und spätestens nach Apfelräuber, Göttergatte, Traumprinz etc. ist der Trend aus unserer Sicht vorbei.

Wo kann man Eure Produkte kaufen?

Wenn Du das hier liest und dich nicht im Saarland oder in der Metropolregion Stuttgart aufhält, kannst du dennoch bequem unseren Cider nach Hause liefern lassen. Auf unserer Internetseite gibt es hierfür ein Bestellformular. Das Ganze geht ab einer Kiste, die kannst du auch wild mischen lassen. Wir haben aktuell vier Sorten zur Auswahl. Sollte dir eine Kiste von unserem leckeren Cider zu viel sein, kannst du auch auf der Plattform Ciderei.de flaschenweise unseren Cider einkaufen. Darüber hinaus verfügt die Ciderei über ein spitzen Angebot an Cidern, ideal wenn man Cider für sich entdecken möchte. Ansonsten sind wir stationär in Feinkostläden und ein paar Lebensmittelketten erhältlich. Frag doch einfach mal in den Läden, in denen Du einkaufst nach, ob sie PICA PICA Cider führen möchten. Wir haben dann die Chance, dich stationär zu erreichen.

Eure Illustrationen sind ziemlich cool - woher kommen die?

Die Illustrationen sind ein großer Teil von PICA PICA und kommen allesamt von unserer talentierten Künstlerin Helena, ihren Instagram-Account findest du hier. Sie hat wie Philipp an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart studiert und begleitet PICA PICA seit Stunde eins. Nicht nur die Vögel auf dem Etikett sind von Ihr gezeichnet, auch die Vogelmenschen die erklären, wie das Produkt hergestellt wird. Aktuell haben wir zudem 2 Kunstdrucke im Programm, mit dem Verkauf möchten wir einerseits den Erhalt einer neuen Streuobstwiese finanzieren, andererseits weitere Projekte mit Helena planen. In Zukunft wirst du noch viel mehr von PICA PICA sehen, von Streuobstwiesen-Spielen bis zu neuen Produkten.

Was ist Eure Lieblingssorte Cider?

Das könne wir geschlossen garnicht sagen. Jeder von uns liebt eine andere Sorte. Jana steht ganz klischeehaft auf Apfel-Birne, da diese Sorte etwas süßer und lecker erfrischend ist ohne zu süß zu sein. Michael kann sich nicht entscheiden, seine Favoriten sind aber definitiv Satter Apfel und wenn es ganz heiß draußen ist, Apfel Johannisbeere. Philipp liebt die Quitte, weil sie eine unglaubliche Tiefe besitzt, ohne aufdringlich zu sein, auch perfekt um mit einem guten Wermut und Eiswürfeln als Longdrink serviert zu werden.

Was sind Eure Pläne für die Zukunft?

Wenn man ganz groß denkt, möchten wir der deutsche Cider werden. Nicht für uns, sondern für die Streuobstwiese. Wir haben gemerkt, dass wir die Welt ein Stück verbessern können und genau das möchten wir ausbauen.

Du bist neugierig geworden und möchtest noch mehr erfahren? Besuche PICA PICA auf ihrer Website, auf Facebook und auf Instagram.

Arbeit im Apfelbaum

Die Tradition Apfelwein herzustellen ist in Deutschland jahrhundertalt, doch kaum noch praktiziert und fast vergessen.

Und eins ist klar, Apfel ist nicht gleich Apfel. Die heute gehandelten Äpfel aus dem Supermarkt haben überhaupt nichts mit den Äpfel zu tun, die wir für unseren leckeren Cider benutzen.

Apfel für den Cider von PICA PICA

Birnen für den PICA PICA Cider

Gründer beim Cider trinken

Die Gründer/innen von PICA PICA

Ein Beitrag von Zoe von nearBees
vom 26.08.2020
aus der Serie „Green Business - ein Blick hinter die Kulissen“