MYO make your own
Design zum selber machen
Du wolltest schon immer Dein eigenes, ganz individuelles und einzigartiges Möbelstück gestalten? Die Gründer von MYO make your own haben das mit ihrer Neuinterpretation der Do-It-Yourself Idee möglich gemacht. Mit ihren Design Kits hast Du unzählige Möglichkeiten - vorgegeben wird nur ein Rahmen, in dem Du ohne Vorkenntnisse Deine Vorstellungen umsetzen kannst. In Zusammenarbeit mit MYO make your own ist ein tolles Unikat, bedruckt mit der nearBees-Biene, entstanden. Jetzt aber erstmal zum Interview mit Maria:
Wer seid Ihr und was ist Euer Konzept?
Wir sind Ulrich und Maria, zwei Industriedesigner aus Freude an Dingen, die uns umgeben. Wir sind sehr für Eigenverantwortung. Jeder sollte das machen, was er für richtig hält, auf Basis bewusster Entscheidungen. Das gilt für uns, unsere Kunden, den Umgang mit Dingen im allgemeinen und überhaupt.
Unter der Marke MYO make your own®, entwickeln wir Designentwürfe zum selber machen und arbeiten an einer Onlineplattform für digitale Objektentwürfe. Mit intelligenten Datensätzen für 3D Drucker, CNC Fräsen, Laser und Co. entsteht eine Neuinterpretation der Do-It-Yourself Idee im Designkontext. Die Entwürfe können, individuellen Bedürfnissen entsprechend, vor der Umsetzung ins Objekt manipuliert werden und jeder kann, ganz nach seinen Wünschen und Möglichkeiten, die Produktion selbst in die Hand nehmen, oder durch einen lokalen Partner abwickeln. Uns ist es wichtig, dass jedes Produkt ein persönliches Bedürfnis deckt. Das kann Nutzen, Komfort und reine Ästhetik sein, oder Erfahrung, Spaß und Ausdruck von Individualität. Auf Basis der MYO Designs wird jedes Produkt genau das, was jeder Einzelne daraus macht!
Seit wann gibt es Euch und woher kam die Idee zu “MYO – make your own”?
Offiziell gegründet haben wir MYO im Januar 2015. Im ersten Jahr haben wir noch viel an der Konzeption und auch an den ersten Produkten gefeilt, bis diese wirklich marktreif waren. Ursprünglich haben wir nach sinnvollen Anwendungsgebieten für den 3D Druck gesucht. Uns gefiel die Idee, dass keine Massen produziert und abgekauft werden, sondern ein Produkt erst bei real existierendem Bedarf physisch entsteht. Daraus entstand das Konzept für MYO – make your own®. Kleine Verbindungselemente drucken, um damit große, funktionierende Produkte zusammenzustecken. Jeder kann selbst wählen wo seine Materialien herkommen und wie sie verarbeitet sind, und das für jedes Element der fertigen Gegenstandes.
Welche Herausforderungen musstet Ihr seit der Gründung meistern?
Essentieller Teil unserer Design Kits ist immer eine Anleitung, die detailliert erklärt welche Möglichkeiten man hat, was man für Materialien benötigt und wie man dann Schritt für Schritt vorgeht, bis man sein Unikat fertig gestellt hat. Als Designer mit gewisser handwerklicher Vorkenntnis haben wir dabei zu Anfang gerne unterschätzt, wie weit vorne man anfangen muss, damit wirklich jeder mit der Anleitung umgehen kann. In Workshops lässt sich schnell feststellen, ob wir Schwierigkeiten übersehen haben oder ob alles selbsterklärend ist. Das erfordert bei jedem neuen Produkt viel Vorbereitung und Planung, bis alles in sich stimmig ist.
Was macht Eure Design Kits so individuell?
MYO-Design Kits lassen viel Spielraum für eigene Design-Ideen. Das Konzept hinter MYO ist „make your own“ also „mach dein Ding“. Der Charme liegt darin, dass ich mir persönlich Gedanken über die Umsetzung und über das „Supply Chain Management“ machen kann. Wenn ich ein Möbel selber mache, entscheide ich darüber, ob die einzelnen Bestandteile vom Flohmarkt, vom Baumarkt oder vom Handwerker kommen, welche Materialien ich um mich haben möchte und ob sie hochwertig oder rustikal verarbeitet werden. Wir als Designer geben nur einen Rahmen vor in dem jeder ohne Vorkenntnisse seine Vorstellungen umsetzen kann. Wir sind selbst gespannt wie das perfekte Ding für jeden Einzelnen aussieht, und welche Unikate aus unseren Kits entstehen, deshalb freuen wir uns auch immer, wenn wir die fertigen Stücke zum Beispiel auf unserer Facebookseite gezeigt bekommen. Uns ist bewusst, dass wir unsere Kunden fordern, aber schließlich steht am Ende ein wirkliches Einzelstück und hoffentlich geliebtes Wunschkind.
Vom Konsumenten zum Produzenten – welcher Gedanke steckt dahinter?
Mit unseren Design Kits binden wir den Nutzer in den Produktionsprozess ein. Jeder kann selbst die Entscheidung über Material und Verarbeitungsqualität treffen. Dabei tendiert man automatisch zum "echten" Material wie Holz oder Metall. Wer verarbeitet schon gerne Pressspan? Durch die Auseinandersetzung mit dem eigenen Möbel entsteht eine langfristigere Produkt-Mensch Beziehung – damit hat ein MYO Produkt hoffentlich eine höhere Lebenserwartung. Außerdem lassen sich durch die Steckverbindungen alle Komponenten und damit unterschiedliche Materialien wieder leicht voneinander trennen und weiter- bzw. wiederverwenden.
Wir sehen uns ganz deutlich im Nachhaltigkeitskontext – prinzipiell ist selber machen immer die nachhaltigere Alternative zum reinem Konsum, weil man schließlich weiß was drinsteckt, an Geld, an Liebe, an Aufwand, an Material. Entsprechend schätzt man das Ergebnis ein, im Gegensatz zum Massenprodukt, bei dem der finanzielle Wert dem Produkt und seiner Herstellung meist nicht gerecht wird. Den Differenzbetrag zahlt jemand anderes – der schlecht bezahlte Arbeiter ohne soziale Absicherung (oft zusätzlich mit seiner Gesundheit) und meist auch unsere Natur und Umwelt.
Braucht man denn keine Werkstatt und bestimmte Vorkenntnisse um Möbel selber zu bauen?
Wir achten immer darauf, dass unsere Möbel im Wohnzimmer entstehen können und keine perfekt ausgestattete Hobbywerkstatt voraussetzen.
Viele Produkte kann man einfach aus Teilen zusammenstecken, die entweder im Kit enthalten sind, oder schon in entsprechenden Maßen gekauft werden können, wie zum Beispiel als Beine für eine Stehleuchte Rundstäbe oder Rohre aus dem Baumarkt dienen können. Wer sich spezielle Beine aus gedrechseltem Nussbaum für seine Leuchte vorstellt, hat entweder so viel Erfahrung und Ausstattung, dass ihm das zu Hause möglich ist, oder findet Unterstützung und die nötigen Maschinen in einer offenen Werkstatt. Dieses Konzept der Share Communities verbreitet sich ja erfreulicherweise immer mehr. Alleine in München gibt es sicher 4 bis 5 dieser Gemeinschaftswerkstätten.
Was sind Ziele für die (nahe) Zukunft?
Wir arbeiten daran, unsere Kits digital anpassbar anzubieten, das heißt die MYO Elements noch vor der Bestellung individualisierbar zu machen und dann speziell für den Einzelnen zu produzieren. Durchmesser, Dicken und Winkel sollen individuell definierbar sein, damit man die Elements ans Material anpassen kann und nicht umgekehrt. Gerade wenn man mit Fundstücken aus der Natur arbeitet oder alten Rostoffen neuen Glanz verleihen möchte, ist das essentiell wichtig. Die individuelle Fertigung der MYO Elements ist von Beginn an unser Ziel und auch ein wichtiger Grund für den 3D Druck als Herstellungsverfahren gewesen. Über den 3D Druck hinaus erweitern wir unser Herstellungsverfahren gerade auf unterschiedliche Rapid Manufacturing Verfahren, wie Laserschnitt, CNC Fräsen usw. Damit erweitert sich auch unser Produktangebot. Schließlich war die Idee immer, eine Art Kaufhaus für Designkits zu etablieren, in dem man Alles bekommt, was man gerne umsetzen möchte.
Du möchtest noch mehr erfahren? Dann schau doch mal direkt auf der Homepage von MYO make your own vorbei oder besucht sie auf Facebook oder Instagram.
Uns ist es wichtig, dass jedes Produkt ein persönliches Bedürfnis deckt. Das kann Nutzen, Komfort und reine Ästhetik sein, oder Erfahrung, Spaß und Ausdruck von Individualität.
Mit unseren Design Kits binden wir den Nutzer in den Produktionsprozess ein. Jeder kann selbst die Entscheidung über Material und Verarbeitungsqualität treffen.